Unm
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oglich, sagte er, wenn sie gezwungen w
¨
aren, ihr ganzes Leben lang unbeweglich die K
¨
opfe zu
halten.
Ferner, ist es nicht mit den vor
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ubergetragenen Gegenst
¨
anden ebenso?
Allerdings.
Wenn sie nun mit einander reden k
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onnten, w
¨
urden sie nicht an der Gewohnheit festhalten, den
vor
¨
uberwandernden Schattenbildern, die sie sahen, dieselben Benennungen zu geben?
Notwendig.
Weiter: Wenn der Kerker auch einen Widerhall von der gegen
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uberstehenden Wand darb
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ote, sooft
jemand der Vor
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ubergehenden sich h
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oren ließe, - glaubst du wohl, sie w
¨
urden den Laut etwas anderem
zuschreiben als den vor
¨
uberschwebenden Schatten?
Nein, bei Zeus, sagte er, ich glaube es nicht.
¨
Uberhaupt also, fuhr ich fort, w
¨
urden solche nichts f
¨
ur wahr gelten lassen als die Schatten jener
Gebilde?
Ja, ganz notwendig, sagte er.
Betrachte nun, fuhr ich fort, wie es bei ihrer L
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osung von ihren Banden und bei der Heilung von
ihrem Irrwahne hergehen w
¨
urde, wenn solche ihnen wirklich zuteil w
¨
urde: Wenn einer entfesselt und
gen
¨
otigt w
¨
urde, pl
¨
otzlich aufzustehen, den Hals umzudrehen, herumzugehen, in das Licht zu sehen,
und wenn er bei allen diesen Handlungen Schmerzen empf
¨
ande und wegen des Glanzgeflimmers vor
seinen Augen nicht jene Dinge anschauen k
¨
onnte, deren Schat- ten er vorhin zu sehen pflegte: was
w
¨
urde er wohl dazu sagen, wenn ihm jemand erkl
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arte, daß er vorhin nur ein unwirkliches Schat-
tenspiel gesehen, daß er jetzt aber dem wahren Sein schon n
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aher sei und sich zu schon wirklicheren
Gegenst
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anden gewandt habe und daher nunmehr auch schon richtiger sehe? Und wenn man ihm
dann nun auf jeden der vor
¨
uberwandern- den wirklichen Gegenst
¨
ande zeigen und ihn durch Fragen
zur Antwort n
¨
otigen wollte, was er sei, - glaubst du nicht, daß er ganz in Verwirrung geraten und
die Meinung haben w
¨
urde, die vorhin geschauten Schattengestalten h
¨
atten mehr Realit
¨
at als die,
welche er jetzt gezeigt bekomme?
Ja, bei weitem, antwortete er.
Und nicht wahr, wenn man ihn zw
¨
ange, in das Licht selbst zu sehen, so w
¨
urde er Schmerzen an den
Augen haben, davonlaufen und sich wieder jenen Schattengegenst
¨
anden zuwen- den, die er ansehen
kann, und w
¨
urde dabei bleiben, diese w
¨
aren wirklich deutlicher als die, welche er gezeigt bekam?
So wird’s gehen, meinte er.
Wenn aber, fuhr ich fort, jemand ihn aus dieser H
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ohle mit Gewalt den rauhen und stellen Aufgang
z
¨
oge und ihn nicht losließe, bis er ihn an das Licht der Sonne herausgebracht h
¨
atte, - w
¨
urde er
da wohl nicht Schmerzen empfunden haben,
¨
uber dieses Hinaufziehen aufgebracht werden und,
nachdem er an das Sonnenlicht gekommen, die Augen voll Blendung haben und also gar nichts von
den Dingen sehen k
¨
onnen, die jetzt als wirkliche ausgegeben werden?
Er w
¨
urde es freilich nicht k
¨
onnen, sagte er, wenn der
¨
Ubergang so pl
¨
otzlich gesch
¨
ahe.
Also einer allm
¨
ahlichen Gew
¨
ohnung daran, glaube ich, bedarf er, wenn er die Dinge
¨
uber der Erde
schauen soll. Da w
¨
urde er nun erstlich die Schatten am leichtesten anschauen k
¨
onnen und die
im Wasser von den Menschen und den
¨
ubrigen Wesen sich abspiegelnden Bilder, sodann erst die